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Eine Frau steht in ihrem Gemüsegarten
Der neue Gemüsegarten eines Kooperativen-Mitglieds
Drei Behälter mit verschiedenfarbigen Reissorten zu verschiedenen Preisen
Im Verkaufsladen der Kooperative wird jetzt neben konventionell angebauten auch biologischer Reis verkauft

Erfolge, Maßnahmen und spannende Fakten zum Bio-Reis-Projekt

Unser Pilotprojekt zeigte: Bio-Reisanbau lohnt sich für Kleinbauern

In unserem ersten Großprojekt aus dem Jahr 2020 mit der Kooperative SIPBAFAMCO wurden die Reisbauern unterstützt, ihren Reis biologisch anzubauen, gewinnbringender zu vermarkten und ihre Gesundheit zu verbessern. Damals sind 26 von den insgesamt 110 Reisbauern auf den Öko-Anbau umgestiegen. Dies war ein erster Erfolg, bestanden doch gegenüber dem ökologischen Landbau sehr viele Bedenken seitens der Landwirte.

Wir bauen auf den Erfolg: Mehr Bio-Reis 

Um die Reisfarmer weiter beim Umstieg auf Bio-Reis zu unterstützen, plante unser Projektpartner mit uns gemeinsam ein großangelegtes Nachfolgevorhaben. Ziel des Projekts ist, dass die relativ armen Reisfarmer und ihre Familien ihre Ernährungssicherung und ihr Einkommen steigern können und nicht mehr abhängig von den Weltmarkt-Preisen für chemischen Dünger sind. Hierzu sollen der ökologische Anbau noch stärker gefördert und für die Ernährungssicherung zudem die Kleinviehhaltung eingeführt werden.

Erste Erfolge des Projekts seit 2021

  • Bereits 54 Landwirte sind auf den ökologischen Landbau umgestiegen! Ihr Einkommen erhöht sich seither.
  • Im Verkaufsladen der Kooperative wird der ökologisch angebaute Reis parallel zum konventionell angebauten Reis an die Bevölkerung in und rund um Binucayan verkauft. Immer mehr Menschen aus der umgebenden Bevölkerung entscheiden sich mittlerweile für den ökologischen Reis, da er durch seine höhere Nährstoffdichte zu gesundheitlichen Vorteilen führt.
  • Die Kooperative SIPBAFAMCO erhielt im Juli 2023 als erste in der Region das Bio-Siegel des philippinischen Landwirtschaftsministeriums.
  • Fünf der Reisbauern sind im ökologischen Landbau durch das Landwirtschaftsministerium zertifiziert worden. Zudem wurden sie darin geschult, den ökologischen Reisanbau anderer Reisbauern zu zertifizieren. Dies geschieht im Rahmen des „Participatory Guarantee System“ (PGS), in welchem sich Kleinbauern gegenseitig zertifizieren und dadurch Kosten sparen.
  • Die Kooperative erhielt bereits erste Auszeichnungen für ihren Einsatz für organischen Anbau (siehe unten).

Maßnahmen im neuen Projekt

  • Im Jahr 2022 wurde für die Kooperative eine neue Lagerhalle gebaut. Sie ermöglicht es, die biologische und konventionelle Reisernte getrennt zu lagern und ist eine Voraussetzung für die Zertifizierung des ökologischen Reis.
  • Die Frauen und Mütter der Reisbauern erhalten Schulungen im Gemüseanbau. So können sie auf ihren Grundstücken Gemüsegärten anlegen und zum Familieneinkommen beitragen (siehe Fotos).
  • Die Farmer werden auch bei der Gründung von Zuchtinitiativen für die Hühner-, Schweine-, und Ziegenzucht unterstützt, wodurch sich der dringend benötigte Eiweißbedarf der Familien besser decken lässt.
  • Die Saatgutbank hat 102 unterschiedliche Reissorten dokumentiert und gelagert, die an die Mitglieder der Kooperative zur eigenen Zucht verteilt werden.
  • Die Mitglieder der Kooperative erhalten Schulungen im ökologischen Landbau sowie in der Herstellung von organischem Dünger.
  • Es wird eine Herstellungsstätte für organischen Dünger durch die Kooperative angelegt und betrieben.
  • Im Verkaufsladen der Kooperative wird der ökologisch angebaute Reis parallel zum konventionell angebauten Reis an die Bevölkerung in und rund um Binucayan verkauft.

 Warum ist der Umstieg auf biologischen Reisanbau erfolgreich?

Der Umstieg auf den ökologischen Reisanbau bringt am Anfang einige Hürden mit sich. Abgesehen davon, dass die Bauern ihre Methoden umstellen und ihr Wissen erweitern müssen, geht die Ernte in den ersten Anbauperioden um rund 30% zurück, da der Boden Zeit braucht, um sich von dem jahrelangen Chemieeinsatz zu erholen. Nach ein bis zwei Ernteperioden steigen jedoch die Erträge aufgrund der höheren Nährstoffdichte im Boden wieder. Zum Ausgleich verringern sich zudem die Ausgaben für Düngemittel und Pestizide, da diese nicht mehr eingekauft werden müssen. Düngemittel lassen sich kostengünstig selber herstellen und auf Pestizide wird verzichtet. Dadurch sind die Farmer nicht mehr von den willkürlichen Preisen der Zwischenhändler abhängig. Insgesamt erwirtschaften die ökologischen Bauern ein besseres Einkommen als die konventionellen.

Ein wichtiger Grund, auf ökologischen Landbau umzusteigen, wurde vielen Farmern erst später bewusst: Seit sie keine chemischen Dünger und Pestizide mehr einsetzen, hat sich ihr Gesundheitszustand enorm verbessert. Kopfschmerzen und Unwohlsein, vor allem nach Benutzung der Pestizide, gibt es nicht mehr. Auch einige Konsumenten berichten von weniger Sodbrennen und Bauchschmerzen.


Warum ist das Projekt wichtig?

Philippinische Reisbauern gehören zu den marginalisierten Sektoren auf den Philippinen. Die Landwirtschaft ist arbeitsintensiv, da es an landwirtschaftlichen Maschinen mangelt. Verschwendung und Verderb sind hoch, denn es gibt nur geringe angemessene Möglichkeiten zur weiteren Bearbeitung und Speicherung der Ernte. Den Kleinbauern fehlt Kapital zum Kauf von Dünger und Maschinen, während ihr Einkommen von den ständig schwankenden Preisen für landwirtschaftliche Produkte abhängig ist und die Zwischenhändler die Preise oft zusätzlich drücken. Verschärft wird ihr schwieriges Leben zusätzlich durch den Klimawandel und dadurch häufiger auftretende Wetterschwankungen.

Das Projekt wird zu 75% mit Mitteln des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

Das Foto zeigt die Plakette für die Kooperative des Organic Agriculture Program
Die Kooperative wurde im Rahmen des Organic Agriculture Program für Ihren Beitrag zum ökologischen Anbau ausgezeichnet.

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